„Die Aussicht auf der
winzigen Tribüne ist atemberaubend. Auf der Gegenseite glänzt der wunderschöne
Thuner See verführerisch, und im Hintergrund schimmert das herrliche Panorama
der Schweizer Alpen", so schrieb der Kicker 2005 in einem Artikel über den FC
Thun und das kleine Lachen Stadion, welches Ende Oktober die Trainingsstätte
für die SG Drei-Gleichen bildete. Vier Tage verbrachte die Delegation im Berner
Oberland im Trainingslager um dort vor allem als Team enger zusammen zu rücken.
Seit dem Sommer bilden die Vereine SV 1901
Wandersleben und FSV Drei-Gleichen Mühlberg eine Spielgemeinschaft im
Männerbereich. Wenn man den Verlauf der aktuellen Saison betrachtet, dann ist
diese Fusion bereits von Erfolg gekrönt. Die dritte Mannschaft führt in der 2.Kreisklasse
die Tabelle an, die Zweite bewegt sich im Mittelfeld der 1.Kreisklasse und in
der Kreisliga rangiert man seit Beginn der Saison ununterbrochen unter den Top
Drei. Dass die Stimmung innerhalb jeder Mannschaft sehr hoch ist, ist zum einen
der schnellen Integration der Spieler durch die Trainer zu verdanken, zum
anderen aber auch der guten Kommunikation auf Leitungsebene zwischen den beiden
Vereinen.
Nach Thun pflegt die SG Drei-Gleichen bereits seit
einigen Jahren enge Kontakte mit dem heimischen Schweizer Erstligisten. Vor Ort
kann die Mannschaft alle Trainingsmaterialien und Trainingsplätze des FC Thun
nutzen sowie ein Testspiel in der großen Stockhorn Arena bestreiten, welche
sonst nur in der Super League für Fußballspiele zur Verfügung steht.
Neben
Trainingseinheiten und dem Testspiel gegen das FC Thun Amateurteam, welches 1:1
Unentschieden endete, wurde auch eine Wanderung mit 1.000 Höhenmetern auf den
Thuner Hausberg Niesen und ein Abstecher zum Thuner Oktoberfestes organisiert.
Ein weiteres Highlight war der Besuch des Spiels der Young Boys Bern gegen den
FC Sion im Stade de Suisse – ehemals Wankdorfstadion und Ort des ersten
Deutschen WM Triumphes. Welche großherzige Gastfreundschaft dem Team entgegengebracht
wurde, zeigt auch die spontane Einladung der Materialchefin des Schweizer
Erstligisten, Cordelia Kunz, zum Abendessen zu ihr nach Hause.
Untergebracht
waren die Drei-Gleichener in einem urigen Holzhaus in Faulensee bei Spiez. In
Spiez residierte schon die deutsche Nationalmannschaft 1954 während der WM.
Trainiert hat die Mannschaft damals übrigens in eben jenem Lachen Stadion,
welches der SG nun ebenfalls als Trainingsstätte diente. 1954 wurde der Mythos
vom Geist von Spiez geboren. Wenn man so will, hat die SG Drei-Gleichen nun
ihren Geist von Faulensee.