Eigentlich ist mir heute überhaupt nicht danach auch nur irgendetwas über dieses Spiel zu schreiben. Aber allein schon für die paar Fans, die trotz erneuter Niederlagen – sei es durch schlechte Leistungen oder auch mal durch Pech – noch den Weg zu unserer Mannschaft finden, sehe ich es als Verpflichtung, ja auch ein klein wenig als Schuld ihnen gegenüber mögliche Ursachen für das 0:5 bei Westring Gotha zu nennen.

Von Anfang an war klar, dass dieses Match beim Tabellenzweiten nicht einfach wird. Spielerisch gehört Westring zu den besten der Liga und in der Offensive verfügen Sie über gleich mehrere schnelle, technisch versierte Spieler. Am bisher heißesten Tag des Jahres stand sicherlich keinem Akteur auf dem Platz zwingend der Sinn nach Fußball. So startete die Partie ausgeglichen. Allerdings hielt dieser Zustand nur zehn Minuten, bis Westring nach einem langen Ball aus dem Nichts, aber zweifellos gekonnt und sehenswert, das 1:0 aus Gothaer Sicht erzielte.

Bezeichnend für die aktuelle Lage der Mühlberger Mannschaft ist, dass Drei-Gleichen Kapitän Schlupp kurz darauf eine ähnliche Chance drei Meter über das Tor jagte. Wenn Mühlberg den Ball laufen ließ, sah das teilweise auch nach dem gewohnten Fußball des Jahres 2015 aus. Dennoch kamen immer wieder auch simple Ballverluste durch Fehlpässe oder mangelhafter Ballanhamen hinzu. Westring machte vor allem im Mittelfeld viel Druck auf den ballführenden Spieler und suchte ab der Mittellinie den schnellen Weg zum Tor. Die ganz großen Chancen blieben in der verbleibenden Spielzeit der 1.Hälfte auf beiden Seiten jedoch aus.

Die zweite Halbzeit startete der Gast energischer und war gewillt das Spiel noch in eine günstige Lage zu drehen. Gotha blieb im Angriff weiterhin druckvoll, andererseits aber in der Defensive anfällig. Gerade in dieser Phase erwies Heun seiner Mannschaft einen Bärendienst, als er innerhalb von 180 Sekunden unclever Gelb-Rot kassierte. Zwar waren beide Mannschaften über die gesamte Spielzeit nicht gerade zimperlich miteinander umgegangen, doch man kann getrost sagen, dass dieser Platzverweis mehr als Unnötig war.

Bei 30 Grad Temperatur hatte es Mühlberg anschließend extrem schwer. Diese Situation soll nicht die Ausrede für die folgenden vier Gegentreffer sein, von denen gut die Hälfte absolut vermeidbar gewesen waren. Zwei Tore erzielte Westring nach Standardsituationen. Aber die 60. Minute bildete zweifellos den Knackpunkt des Spiels.

Mühlberg erspielte sich noch zwei Torabschlüsse, die beide nicht zum Ehrentreffer führten. Am Ende bleibt einmal mehr ein frustrierendes Ergebnis, das die Mühlberger Mannschaft zunächst tief in den Abgründen des Durchschnitts versinken lässt.

Tatsächlich gab es an diesem Tag aber eine noch schlechtere Nachricht als die Niederlage. Neuzugang Sebastian König verletzte sich in seinem erst zweiten Spiel für den FSV Drei-Gleichen am Knie. Wie schwer die Verletzung ist, lässt sich noch nicht sagen. Er war noch einer derjenigen, die mit einer tadellosen Einstellung jedes Training und jedes Spiel angehen.

Mühlberg spielte mit: Straube – Lenz (Schönwaldt), Curth, Schüller, Seiring – Ballenberger, König (Herrmann), Heun, Reckschwardt (Bialozyt) – Köhler, Schlupp