Betrachtet man die Ergebnisse der letzten Saison, so lag die Favoritenrolle, im Duell gegen den Aufsteiger aus Wechmar, freilich auf Seiten der Mühlberger Mannschaft. Dennoch haben Derby's immer ihre eigene Dynamik. Gerade die Eintrachtler, die nach vielen Jahren das Ziel Kreisliga erreicht haben, waren motiviert bis in die Haarspitzen ihr erstes Spiel in der neuen Liga positiv zu bestreiten. Am Ende hielt die intensive Partie was sie versprach.

Die Gastgeber konnten in der Anfangsphase mehr Ballbesitz verbuchen und spielten sich in der gegnerischen Hälfte fest. Beste Chance in Führung zu gelangen hatte Kapitän Schlupp per Strafstoß, nachdem Lugauer gegen Köhler im Strafraum zu spät kam. Sein Schuss verpasste die obere Ecke um einen halben Meter.

Danach behielt Mühlberg die Kontrolle des Spiels. Reckschwardt per Direktabnahme und Ballenbergers Schuss, der durch Hastolz auf der Linie per Kopf geklärt wurde, hätten die Führung bedeuten können. Aber auch die Gäste wurden mutiger und kamen mit einem Schuss von Groß gefährlich nahe an einen Treffer heran. Wechmar hatte Mitte der zweiten Halbzeit seine beste Phase des Spiels.

Nach einer halben Stunde gab es einen Freistoß für die Eintracht an der Strafraumgrenze. Neuzugang Tamm, von Wacker Gotha, hievte den Ball gefühlvoll über die Mauer ins kurze Eck. Keeper Straube fehlten einige Zentimeter und war somit machtlos.

Ärgerlich blieb die Entstehung des Treffers, dem ein inkonsequentes Defensivverhalten voraus ging.

Mit diesem Ergebnis ging es in die Halbzeitpause. Dort motivierte Coach Böttner seine Jungs nochmals, alles aus sich heraus zu holen. Mit der Einwechslung von Daniel bekam das Herz des FSV Drei-Gleichen einen neuen Schrittmacher eingesetzt und sogleich war die Marschrichtung klar vorgegeben.

Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff drosch Rumpf den Ball unhaltbar ins lange Eck und sorgte somit für den Ausgleich. Mit dem Torerfolg wurden die Gastgeber wieder spielbestimmender und überzeugten mit geduldigen Passspiel. Wechmar versuchte nun vermehrt mit langen Bällen ihr Glück, was jedoch bei dem feuchten Wetter für die Stürmer zu Problemen führte.

Erwähnenswert ist auch der Einsatz des „verlorenen Sohnes" Stefan Böhm, welcher von seinem Studium aus Dresden erfreulicherweise den Weg zurück nach Mühlberg gefunden hat. Er agierte auf der Sechser Position und machte ein gutes Spiel.

Nach einem Freistoß von Schlupp konnte letztlich Herrmann einen Abstauber verwerten und drehte das Spiel zugunsten des FSV Drei-Gleichen. Im Endspurt der Partie musste Wechmar auf seinen Kapitän verzichten. Lugauer sah bei einem Foul die Ampelkarte. Konditionell hatten die Gäste nun große Probleme und Mühlberg spielte taktisch clever zu Ende.

Rumpf krönte seine starke Leistung mit seinem zweiten Treffer, als er alleine vor Keeper Meier die Nerven behielt und trocken das 3:1 besorgte. Das Spiel war damit entschieden. Weitere Treffer hätten durchaus noch fallen können. Am Ende war es allerdings ein Eigentor des Wechmarers Baumgarten nach Vorarbeit von Daniel, welches den 4:1 Endstand bedeutete.

Als Fazit der Begegnung ist zu sagen, dass sich Mühlberg vom verpatzten Saisonstart mit einem Heimsieg nun rehabilitiert hat. Und der Sieg in einem Derby ist natürlich doppelt erfreulich. Gerade in der zweiten Halbzeit spielte man zielstrebiger gegen einen engagiert kämpfenden Wechmarer Aufsteiger, dem der Unterschied zwischen Kreisklasse und Kreisliga bewusst geworden ist.

Mühlberg spielte mit: Straube – Seiring, Heun, Schlupp, Pirskowitz – Reckschwardt (Kowalzyk), Köhler, Böhm, Ballenberger (M.Daniel) – Herrmann, Rumpf (Barth)

Wechmar spielte mit: Meier – Baumgarten, Lugauer, R.Kirchmeyer (J.Kecke), Czapp - Groß, Gäbler (Jung), Tamm, Sommerlandt - Hastolz, Möhring