Den Start in die Spielzeit 2015/2016 haben sich Spieler und Verantwortliche des FSV Drei-Gleichen Mühlberg wohl definitiv anders vorgestellt. Nach der unerwarteten Auftaktniederlage in Sundhausen und einem Prestigesieg gegen Wechmar folgte beim Spitzenreiter SG Dachwig/Döllstädt II die zweite Pleite der noch jungen Saison.

Dabei waren die Gäste aus Mühlberg nicht chancenlos. Nach einer Flanke von links hatte Reckschwardt in der 10. Minute sogar die Führung auf dem Fuß. Sein Volleyschuss parierte jedoch der Keeper.

Warum die SGDD mit einem beeindruckenden Torverhältnis von ganz oben grüßt war schnell ersichtlich. Individuell besteht die Mannschaft durchweg aus technisch versierten und entscheidungsschnellen Spielern, die auch im Kollektiv ihre Stärken ausspielen. Mühlberg ließ sich weit in die eigene Hälfte drängen und stand tief. Augenscheinlich schien der Respekt vor dem Gegner zu groß, obwohl die Böttner-Elf doch auch in der Vergangenheit gegen scheinbare Favoriten überzeugten, indem sie ihnen ihr Spiel aufzwangen.

Dennoch dauerte es eine halbe Stunde, bis die Hausherren den ersten Treffer des Spiels erzielten. Ausgangsaktion war ein Mühlberger Einwurf in der gegnerischen Hälfte. Nach dem Ballgewinn der SGDD ging es ganz schnell. Stürmer Krummbein dribbelte sich über das halbe Spielfeld und durchlief die Abwehr wie ein Messer die Butter. Aus spitzestem Winkel traf er mit dem äußeren Fuß sehenswert ins Tor.

Anschließend hatten die Gastgeber weitere hochkarätige Chancen das Ergebnis auszubauen, scheiterten aber teilweise an der eigenen Verspieltheit oder an Torwart Straube.

Der FSV Drei-Gleichen kam so gut wie nie ins Spiel. Auch wenn in der zweiten Halbzeit wieder das gemacht wurde, was letztlich die Mannschaft auszeichnet, nämlich den Ball in den eigenen Reihen laufen zu lassen und mit Geduld und geschicktem Pressing den Gegner zu Fehlern zwingen.

Dachwig/Döllstädt legte los wie die Feuerwehr und markierte unmittelbar nach Wiederanpfiff das 2:0. Dem Treffer ging jedoch ein nicht geahndetes Foulspiel seitens der SGDD voraus, als Heun mit dem Ellenbogen im Gesicht getroffen wurde.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Mühlberg durchaus noch alle Karten in der Hand wenigstens einen Punkt zu entführen. Herrmann scheiterte im Eins gegen Eins mit Dachwigs Keeper, was die beste Chance für die Gäste darstellte. Am Ende schwächte man sich in der besten eigenen Phase selbst. Einige Spieler schienen mehr Spaß am Diskutieren und Meckern zu haben, als am eigentlichen Fußballspiel. So baute sich Frust auf, der in einer Ampelkarte für Heun mündete.

In Unterzahl blieb für Mühlberg nichts weiter zu tun, als den Schaden in Grenzen zu halten. Zumindest dieser Teilerfolg konnte verbucht werden, obwohl der Tabellenführer weitere Chancen besaß. Köhler rettete auf der Linie für den geschlagenen Straube und Schlupp hielt die dezimierte Hintermannschaft zusammen. Dank einer kräftezehrenden kämpferischen Leistung war der Gastgeber nicht mehr in der Lage aufzustocken und ging hochverdient als Sieger vom Platz.

Mühlberg muss wieder zu den Tugenden der letzten Saison zurückkehren um erfolgreich Fußball zu spielen. Das geht nur, wenn sich jeder einzelne auch auf Fußball konzentriert. Dass die Leistung abrufbar ist, konnte stellenweise gegen Wechmar gezeigt werden. Nun steht mit dem Heimspiel gegen Wacker Gotha II am Freitag und dem Gemeindederby am Sonntag in Wandersleben ein eminent wichtiges Wochenende vor der Tür.

Mühlberg spielte mit: Straube – Seiring (T.Daniel), Schlupp, Heun, Pirskowitz – Reckschwardt (Curth), Böhm, M.Daniel, Köhler – Herrmann (Barth), Rumpf