Viel Positives konnte man dem ersten Punktspiel nach der erfolgreichen Ära Alf Herrmann trotz einer 1:2 Niederlage bei Aufsteiger Blau-Weiss Ballstädt entnehmen. Zum Beispiel, dass während der gesamten Spielzeit der Gast aus Mühlberg die spielbestimmende Mannschaft war. Freilich, wenn am Ende das Ergebnis nicht stimmt fragt keiner mehr nach Ballbesitz oder Torchancen. Aber es zeigt, dass sich bemüht wurde das System von Coach Björn Böttner umzusetzen.

Weiterhin ist erfreulich, dass seit langer Zeit wieder ein Kader von 15 Spielern zur Verfügung stand, obwohl die Zweite gleichzeitig in Leina spielte. Stefan Lenz kam nach Monaten der Verletzungszeit erstmals wieder zum Einsatz und die Neuzugänge fügten sich allesamt perfekt in die Mannschaft ein. Eigentlich ein rundum gelungener Tag, wenn da nicht das Endresultat wäre.

Zum Spiel: In Ballstädt erwartete man eine hoch motivierte und bissige Mannschaft wie man sie aus dem Pokalspiel von vor einiger Zeit kannte, die mit langen Bällen in die Spitze agieren würde. Mühlberg drückte dem Match spielerisch den Stempel auf und kontrollierte das Geschehen. Bis vor dem Strafraum konnte das Spielgerät in den eigenen Reihen gehalten werden, bis dort jedoch oftmals die Räume zu eng und Ideen rar waren. So beschränkte sich der Gastgeber darauf den Ball erstmal weit aus der Gefahrenzone heraus zu befördern, was zumeist zu einem erneuten schnellen für die Gäste führte.

Erste Großchance war ein indirekter Freistoß im Strafraum der Ballstädter den Schlupp an das Kreuzeck des Tores hämmerte. Ballstädt stand generell im Defensivverbund gut und machte vor dem Strafraum die Räume eng.

Es folgte das 1:0 für Ballstädt. Ein Ballverlust im Spielaufbau zwanzig Meter vor dem Strafraum führte dazu, dass der gegnerische Stürmer freie Bahn auf Seifarth hatte. Er umspielte diesen und schob ins leere Tor ein.

Diese Szene zeigte, dass noch viel Arbeit notwendig ist um das Spielsystem erfolgreich anzuwenden. Im Anschluss daran änderte sich das Geschehen nicht. Mühlberg machte das Spiel und die Hausherren standen teilweise mit neun Spielern um den eigenen Strafraum herum und versuchte sein Glück mit langen Befreiungsschlägen.

Ein folgenschwerer Fehlpass, ebenfalls in der vor dem Tor gefährlichen Zone, kopierte quasi das 0:1. Wieder lief ein Blau-Weißer alleine auf Seifarth zu, wieder schob er nach dem Vorbeigehen in das leere Tor ein.

In der Halbzeitpause war die Stimmung natürlich betrübt. Man hatte sich deutlich mehr vorgenommen und wesentlich mehr Spielanteile. Was fehlten waren Tore.

Die zweiten 45 Minuten liefen ein wenig besser. Die Drei-Gleichen Kicker drängten durch mehr Abschlüsse und mehr Zug zum Tor auf den Anschluss. Dieser gelang letztlich durch den eingewechselten Neuzugang Markus Heun per direktem Freistoß.

Seiring setzte einen Schuss ans Aluminium und Herrmann scheiterte per Kopf. Möglichkeiten waren also durchaus gegeben. In der Schlussphase hatte Ballstädt Glück, dass nach einem Foul im Strafraum der Pfiff ausblieb.

Die Gastgeber scheiterten ihrerseits noch ein- zweimal an Seifarth, zeigten aber ansonsten mageren aber immerhin erfolgreichen Fußball.

Am Freitag steht bereits das zweite Spiel, dann endlich wieder in Mühlberg an. Tabarz wird zu Gast an der Mühlburg sein und kommt mit einem 6:0 Sieg im Rücken angereist. Am Sonntag reist die Mannschaft dann nach Sunhausen und kämpft erneut um Punkte. Eine wichtige Woche steht dem Team also bevor.

Mühlberg spielte mit: Seifarth – Toni Schönwaldt, Mascher, Schlupp (Lenz), Kowalzyk (Schmidt) – Tino Schönwaldt (Heun), Bialozyk, Köhler, Daniel, Seiring - Herrmann