Einfallslos, unkonzentriert, ohne Leidenschaft, einfach blutleer. Das sind die treffenden Schlagworte zum Auswärtsspiel des FSV Drei-Gleichen bei der Reserve von Wacker 03 Gotha. Lediglich eine einzige Chance konnten die Gäste auf dem Gothaer Kunstrasen verbuchen. Allein das zeigt schon deutlichdie Defizite an diesem Tag auf. Aber nicht nur das fehlende erspielen von Torchancen ist den Spielern anzukreiden. Mit Abstrichen was den Spielaufbau bis zur Mittellinie betrifft, fehlte es an allem was man zum erfolgreichen bestreiten eines Fußballspiels braucht.

Die einzige Sturmspitze, völlig abgemeldet und auf sich allein gestellt. Die Defensivabteilung mit einem Fehlpass nach dem anderen. Die Außenspieler gänzlich ohne Durchschlagskraft und Zug in die Offensive. Kurzum: In diesem Zustand kann weder in der Kreisliga noch sonst wo ein Spiel gewonnen werden.

Die Gothaer traten, gespickt durch zahlreiche A-Junioren, mit einer sehr jungen Mannschaft an. Das zeigte sich vor allem im läuferischen Bereich. Teilweise spielte der Hausherr allerdings noch zu umständlich und brauchte einige Anläufe um in Führung zu gehen. Letztlich musste ein Freistoß von der Strafraumkante herhalten um das 1:0 zu besorgen. Mühlberg agierte – wie schon beschrieben – mehr als besserer Sparringspartner. Eine Kopfballablage durch Schlupp war die einzige Annäherung der ersten Halbzeit.

Bälle wurden zu schnell wieder verloren und in Zweikämpfen verhielt man sich passiv und nicht aggressiv genug. Einzig Keeper Straube konnte noch ein wenig Normalform zeigen.

Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild nicht. Den jungen Gothaern wurde größtenteils nur hinterher gelaufen. Von einer geordneten Spielweise, wie man sie aus dem vergangenen Jahr her kannte, blieb nichts mehr übrig. Hinzu kam, dass lediglich ein Auswechselspieler zur Verfügung stand. In der letzten Saison entschied Mühlberg noch viele Spiele von der Bank. Das scheint zum momentanen Zeitpunkt überhaupt nicht mehr möglich.

Einzig positiv war bis zuletzt nur, dass Gotha aufgrund ungenügender Chancenverwertung kein weiteres Tor erzielte. Reihenweise wurden hochkarätige Möglichkeiten versiebt. Fünf Minuten vor Schluss folgte dann die bezeichnende Szene des Spiels zur aktuellen Verfassung. Ein Rückpass wurde von einem Spieler nicht konsequent geklärt, obwohl durchaus die nötige Zeit für mehrere Möglichkeiten bestand. Das unentschlossene Abwarten nutzte ein Gothaer Angreifer, stibitzte sich das Leder und vollendete allein vor Straube zum 2:0 Endergebnis.

Ob nun diese, oder die Leistung gegen Dachwig/Döllstädt aus der Vorwoche zum Schlechtesten gehört was die Mannschaft in dieser Saison bisher gezeigt hat, vermag ich nicht zu sagen. Gut möglich, dass die kurze Spielpause über Ostern zum richtigen Zeitpunkt kommt, damit jeder seine Gedanken sortieren kann. Ein jeder steht in der Pflicht seinem Team in dieser Phase beizustehen und sein Bestmögliches zu geben um diesen Zustand abzustellen. Was käme da gelegener als ein Derby im kommenden Spiel auf heimischen Platz?

Mühlberg spielte mit: Straube – Lenz, Schönwaldt, Schüller (Pirskowitz), Seiring – Ballenberger, Heun, Bialozyt, Herrmann, Köhler – Schlupp